Projekt „Verstellpropeller“

Verstellpropeller für Tonnenleger „Dornbusch II“

Bei meiner „Dornbusch“, dem Tonnenleger der früheren DDR, die ich seit Coronazeiten restauriere, möchte ich die zwei Festpropeller gegen zwei Verstellprops-wie sie im Original verwendet wurden- austauschen. In der Fotodokumentation von Jürgen Eichardt gibt es Fotos dieser Props, wie sie von einem Herrn Papst als Modelle ausgeführt wurden (Bild 1-4).  Für eine solche Arbeit, die höchste Präzision voraussetzt, fehlte mir die entsprechende Fräsmaschine mit einem Teilkopf. Zum Glück konnte ich unser Mitglied Eberhardt Hahn mit seiner Erfahrung und einem riesigen Schatz an allen nur erdenklichen Werkzeugen für mein Vorhaben begeistern, sodass fortan dieses Vorhaben ein Gemeinschaftsprojekt geworden ist.

Als Material wurde Messing Ms 58 und für die Propellerwellen und Führungsstifte V4A eingesetzt.

Zunächst wurde die Nabe des Verstellpopellers in Angriff genommen und im zweiten Schritt der Verstellmechanismus und Antrieb.

Bild 5 zeigt die Einzelteile der Nabe

Bild 6 den Verstellmechanismus

Die Nabe des Propellers führten wir zuerst nach der Art von H.Papst in geteilten Hälften aus. Die 12mm Bohrung für den Schieber wurde in beiden Hälften ausgeschlagen. Die Hälften anschließend wieder zusammengelötet. Die drei 120°  Bohrungen wurden in diesem Zustand mit 8mm gemeinsam ausgebohrt, um nach diversen axialen Bohrungen wieder getrennt zu werden. In getrennten Zustand wurden diese 8mm-Bohrungshalbschalen dann  mit einem 10mm Stirnfräser so ausgefräst, dass  etwa mittig ein 2mm breiter Führungssteg stehen blieb, der eine spätere axiale Verschiebung der Propellerachsen verhindern sollte. Viel Einpass- und Schleifarbeiten waren nötig, um bei dieser Variante eine saubere und sichere Drehbewegung der Propellerblätter zu erzielen, daher die Entscheidung das Nabengehäuse ungeteilt zu fertigen und die axiale Bewegung der Propelleachsen durch jeweils zwei axiale Führungsstifte mit 1,6mm Durchmesser zu verhindern. Diese Ausführung wird in Bild 5 gezeigt und so ausgeführt, mit dem Ergebnis, dass ein Drehwinkel von +-40° der Propellerblätter ohne ein Klemmen oder Haken erreicht wurde. Die Drehbewegung der Blätter wird von einem Schieber -4mm V4A Stab- über  das Schieberdreieck mittels 1mm VA-Stiften und aufgesetzten Rollen (bei der ersten Varianten wurden hier noch Kulissensteine verwendet) auf die Propellerachsen und somit auf die hart eingelöteten  Blätter übertragen.

Im zweiten Schritt wurde der Verstellpropeller mit Antriebswelle, Stevenrohr und Antriebs- und Verstellmechanismus nach Bild 6 ergänzt und auf einem Versuchsbrett aufgebaut und getestet. Nach wenigen Korrekturen konnte die Anlage in einen Springer Tug anstelle der alten Wellenanlage eingebaut werden. Der zunächst zu schwache Getriebemotor wurde gegen einen stärkeren ausgetauscht und der Stapellauf verlief erfolgreich.

Die Bilder ab Nr 9 zeigen den Springer Tug mit eingebauter Anlage.

Text und Bilder: Volker Voss, Eberhard Hahn (zusammen sind beide 168 Jahre alt!)

Bild 1

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Bild 2

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Bild 3

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Bild 4

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Bild 7

Die Nabe in einem Stück gefertigt

Bild 8

Die erste Version in Halbschalen

 

Bild 9 – 13