Kartonmodellbau in Stade März 2010


Am Sonntag den 21. März sind wir mit Fritz nach Stade gefahren und haben uns dort die Kartonmodellbauausstellung im Schwedenspeicher angesehen.

Das Hobby Kartonmodellbau gibt es schon sehr lange, der älteste Modellbaubogen stammt von 1529, sehr lang wurde dieses schöne Hobby kaum bekannt. Erst seit den 80er boomt der Kartonmodellbau, durch die Verbreitung des Computers, gibt es inzwischen unendlich viele Modellbaubögen in einer völlig neuen Qualität. Es ist wirklich sehr beeindruckend, was man aus Papier, Entschuldigung, ich meine natürlich Karton, alles basteln kann.

Während an der Museumsdecke verschiedenste Flugzeug und Zeppelinmodelle hingen waren die anderen Modelle im Saal ausgestellt. Gleich am Anfang waren Autos, LKW´s, Lokomotiven und Eisenbahnwaggons im großen Maßstab ausgestellt, diese waren so Robust gebaut, das man sie sogar als richtiges Spielzeug benutzen könnte. Weiter ging es mit Schiffsmodellen in verschiedenen Maßstäben. Besonders beeindruckend waren die vielen Modelle im Maßstab 1:1250. In diesem winzigen Maßstab, ist selbst ein Flugzeugträger nur noch knapp 10 cm lang.. Es ist mir unerklärlich wie man selbst in diesem Maßstab noch kleinste Details basteln kann, sogar die Flugzeuge und die Besatzung waren vorhanden. Sogar das Flugboot DO-X war in diesem Maßstab gebaut.

Das hintere Ende der Ausstellung wurde von der „Indianapolis“ von Fritz eingenommen. Das mit 3,5m größte schwimmfähige Kartonmodell der Welt, welches vor 2 Jahren feierlich in Ellerau seinen Stapellauf erlebte. Des weiteren waren noch viele Kartonmodellbaubögen aus der ehemaligen DDR ausgestellt. Ein Mitorganisator verriet uns, woraus die silbern glänzenden Rümpfe der Flugzeuge hergestellt wurden. Eigentlich war das Material zur Herstellung von Milchkartons, bestimmt aber im Praxistest stellte man fest, das dies nicht dafür geeignet war. Deshalb hat man kurzer Hand das Ganze mit silbern beschichtete Papier benutzt um damit Papiermodellbögen von Flugzeugen herzustellen, der optische Eindruck ist sehr gut und kommt dem Original sehr nahe. Vorbei an verschiedensten Gebäudemodellen, z.B. der Kreml, und verschiedenen Stadthäusern, die durch das gestalten mit Figuren und Bäumen noch realistischer und lebendiger wirkten.

Das größte Modell war die Basiliuz Kathedrale aus Moskau mit einer Grundfläche von 1x1m und einer Höhe von über 2m. Außerdem waren noch Modelle ausgestellt, die sich durch drehen einer Kurbel in Bewegung versetzen ließen. In weiteren Vitrinen waren ganze Hafenszenen als Dioramen nachgebaut wurden und das im Maßstab von 1:250 bis 1: 1250. Wirklich sehr beeindrucken die Hafenszenen mit Frachtschiffen, Kränen, Lagerhallen und Eisenbahnzügen. Diese Dioramen sind selbst bei Museen und Ausstellungen sehr gefragt, da daran sehr gut das damalige Leben darstellen kann. Fast alle dieser Dioramen sind selbst konstruiert, in dem man vorhanden Baupläne kleiner kopiert oder selbst gestaltet.

Die Auswahl an ausgestellten Schiffsmodellen war überwältigend, von dem Alsterdampfer über das Passagierschiff Queen Mary, bis hin zum Frachtschiff war alles vorhanden. Sogar das eine oder andere Modell, welches bei uns im Verein gebaut wird, war zu entdecken. Für Kinder gab es die Möglichkeit, selbst ein einfaches Kartonmodell zu basteln. In den beiden oberen Etagen wird die historische Geschichte und Stadtentwicklung von Stade präsentiert. Anschließend haben wir uns bei herrlichem Frühlingswetter noch die historische Altstadt und den kleinen Binnenhafen angeschaut, wo das Vorbild für mein nächstes Modellschiff liegt. Nach einer gemütlichen Stärkung mit Kaffee und Kuchen machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal fuhren wir nicht durch den Elbtunnel, sondern fuhren über Drochtersen nach Lühe und nahmen dann die Fähre nach Wischhafen.

Ein sehr schöner Ausflugstag, schade nur, das trotz rechtzeitige Ankündigung kein Weiterer aus unserem Verein mit wollte.

Text und Bilder:
Jörg Klug